In der Pfahlbau-Praxis war auch die Arzt-Apotheke untergebracht. Das mechanische Laptop rechts unten ist uns schon aus Massaua bekannt, und die Tasche links wird uns bei Hausbesuchen noch einmal begegnen.
Diese Aufnahme ist die einzige bei uns erhaltene Schwarz-Weiß-Aufnahme, die mit einerm offenen Magnesium-Blitz gemacht wurde. Auf einer kleinen Platform wurde mit einem Feuerstein eine Magnesium-Perchlorat Mischung entzündet, die ein fast perfekt weißes Licht einer Explosionswolke erzeugte. Schwierig war es, im rechten Augenblick vor dem Zünden mit der anderen Hand den Fotoauslöser zu drücken. Am besten ging es mit einem zusätzlichen menschlichen Blitzauslöser, aber ich erinnere mich, dass meine Mutter diese Aufnahme selbst gemacht hat. Durch die ausgedehnte Beleuchtungsquelle gab es weiche Bilder, die Schatten hatten weiche Ränder, und auch in Farbaufnahmen keine roten Augen.
Die Technik ist so archaisch, dass sie im Internet heute auf den Seiten der Bombenbastler zu finden ist. Ihre Anwendung in einem Holzhaus war wohl nicht ganz ungefährlich, vor allem in der Trockenzeit, denn dann hätte das Löschwasser per Hand vom Fluss herbeigetragen werden müssen. Nur eine weitere Aufnahme mit dieser Technik ist erhalten, sogar in Farbe. Kurze Zeit darauf gab das Blitzpulver wg. Hygroskopie seinen Geist auf, wurde aber bei diversen Umzügen weiter mitgeschleppt. Ich habe es fünf Jahre später in Kuningan durch Umkristallisieren gereinigt und damit, elektrisch gezündet, einige Murmel in den gerade von den Russen getroffenen Mond geschossen. Auf jeden Fall habe ich die wertvollen Klicker nicht wieder gefunden, vielleicht wurden sie auch pulverisiert. Trocknen in der Sonne hätte wohl auch gereicht, aber Umkristallisieren stand in meinem Chemie-Bastelbuch.
"Magnesiumblitzlicht" aus Brockhaus 1906:
"Durch Einblasen eines Gemenges von Magnesiumpulver und salpertersaurem oder übermangsaurem Kalium in eine Flamme erzeugt, dient als Lichtquelle bei der Momentphotographie."
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